Leipzig, 03.07.2014
Mehr als 80 Patienten und Sportler nutzen den Slingtrainer täglich in der Physiotherapie Petzold in Leipzig
Etwas ungewöhnlich sieht es schon aus, wenn sich die Patienten der physiotherapeutischen Praxis Petzold in Leipzig in die von der Decke herabhängenden breitbandigen Schlingen stemmen und darin langsame Bewegungen vollführen. Physiotherapeut Daniel Förster setzt das Schlingentraining hier seit etwa zehn Jahren ein. „Ich wüsste in vielen Fällen nicht, was ich den Patienten besseres anbieten soll“ meint er. Vor allem bei Schulterproblemen und nach Schulteropreationen ist er für ihn das geeignete Gerät, um mit Hilfe der Medizinischen Trainingstherapie Muskelaufbau und Koordination wieder herzustellen. Ein wichtiger Zusatzeffekt ist die Körperstabilisierung durch das bewusst instabil konzipierte Trainingsgerät. „Anfangs stößt das Slingtraining häufig auf Vorbehalte. Einmal daran gewöhnt, wollen es aber die meisten nicht mehr lassen.“
Slingtraining wird in der Leipziger Physiotherapie nicht nur zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, sondern auch für den Leistungssport. Die Sportler vom Leipziger Olympiastützpunkt Schwimmen kommen regelmäßig, um ein Zusatztraining zu absolvieren. Die ursprüngliche Idee von Bundestrainer Dirk Franke war, hierdurch die allgemeine Belastbarkeit der Wettkämpfer beim Schwimmtraining zu erhöhen. Doch Förster ist sich sicher, dass das Schlingentraining nicht nur diesen Zusatzeffekt hat, sondern sich auch direkt auf die Schwimmleistung auswirkt: „Fast alle Sportler schwimmen derzeit ihre persönlichen Bestzeiten.“ Auch die Flossenschwimmer („Finswimming“) des Olympiastützpunktes Leipzig haben die Vorteile eines ergänzenden Trainings mit dem Slingtrainer entdeckt. Bundestrainer Lutz Riemann ist sehr zufrieden mit den Resultaten.
Die Physiotherapie hat derzeit neun REHAPE Slingtrainer im Einsatz. Alle werden ausgiebig genutzt. Zwischen 40 und 80 Patienten und Sportler trainieren hier täglich mit den Geräten. Förster: „Die Schlingen gehören zu unseren effizientesten Trainingsgeräten.“ Er mag die universelle Einsetzbarkeit des Slingtrainers: „Er lädt dazu ein, sich jeden Tag eine neue Übung auszudenken.“ Die Übungen lassen sich sehr genau für jede Muskelgruppe und auf praktisch jede Belastungsstärke abstimmen. „Damit kann wirklich jeder trainieren, vom Kind bis zum 80-Jährigen, vom Reha-Patienten bis zum Leistungssportler.“ Auch den geringen Platzbedarf sieht er als großen Vorteil an. So kann er mit seinen Slingtrainern mehrere Patienten gleichzeitig trainieren lassen oder er kann sich selbst Übungen ausdenken, bei denen sie vier Schlingen gleichzeitig nutzen.
Daniel Förster lernte den Slingtrainer bereits 2004 bei einer Schulung kennen, die von dem Norweger Vidar Vindal für Physiotherapeuten angeboten wurde. 2007 erweiterte er seine Kenntnisse bei einem Seminar von Hannspeter Meier. Er hat zusammen mit der AMS Akademie München das Slingtraining im Rahmen des REHAPE Trainings- und Therapiesystems in Deutschland eingeführt. Förster: „Die Ideen, die dahinter stecken, finde ich gut und sie sind vor allem praxisbewährt. Dass die REHAPE-Erfinder die Pioniere des Slingtrainings in Deutschland waren, ist vielen heute nicht mehr bewusst!“